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Die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse als strategisches Mittel nutzen

Max

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Anna

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Nachhaltigkeitsthemen gewinnen an Relevanz

Fast kein Unternehmen kann sich heutzutage dem Thema Nachhaltigkeit entziehen. Neben KonsumentInnen sind es vor allem Gesetze auf nationaler und EU-Ebene, die den Druck auf Unternehmen erhöhen. So hat sich vor allem die Europäische Union 2019 ein großes Ziel gesetzt: bis 2050 soll Europa als erster Kontinent klimaneutral werden. Ein Beispiel, wie die EU dies vorantreiben will, ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), welche sich mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen beschäftigt. Konnten bisher Nachhaltigkeitsberichte auf Basis einer Selbstverpflichtung verfasst und veröffentlicht werden, wurden nun klare Unternehmensgruppen gebildet, welche ab bestimmten Zeiträumen unter die Nachhaltigkeitsberichterstattung fallen. So werden ab 2025 Unternehmen berichtspflichtig, die zwei von folgenden drei Kriterien erfüllen: 1) Bilanzsumme >25 Mio. € 2) Nettoumsatzerlöse > 50 Mio. € 3) Zahl der Beschäftigten > 250.¹ Ziel der neuen Berichtspflicht ist es, zentrale Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte in Unternehmen offenzulegen und damit besonders dringende Probleme in den Fokus zu rücken.

Die Doppelte-Wesentlichkeitsanalyse (DWA) als Herzstück des Nachhaltigkeitsberichts

Als Ausgangspunkt des Nachhaltigkeitsberichts werden über die Durchführung der DWA sowohl die Auswirkungen von Unternehmen auf die Umwelt als auch die Auswirkungen der Umwelt auf das Unternehmen erfasst. Hierfür werden alle Stakeholdergruppen vorab identifiziert und nach Relevanz für das Unternehmen bewertet. Im Weiteren werden dann die erfassten Themen aller Gruppen nach finanzieller und materieller Wesentlichkeit bewertet. Ersteres umfasst Informationen, die wesentliche Auswirkungen auf die finanzielle Leistungsfähigkeit, Position oder den Zahlungsstrom eines Unternehmens haben. Die materielle Wesentlichkeit hingegen bezieht sich auf Informationen, die für die Bewertung der wirtschaftlichen Lage und Zukunftsaussichten eines Unternehmens durch seine Stakeholder entscheidend sind.

Durch die Offenlegung der wesentlichen Themen fungiert die DWA als Ausgangspunkt für eine zukünftige Nachhaltigkeitsstrategie- und Initiativen. Um von dieser Grundlage zur Nachhaltigkeitsstrategie zu gelangen, müssen im nächsten Schritt Zielbilder für die als wesentlich priorisierten Themen entwickelt werden. Hierzu ist es empfehlenswert, eine Future Roadmap, also eine Betrachtung von branchenspezifischen und sonstigen relevanten Trends, heranzuziehen. Die Future Roadmap ist essenziell, um zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen zu antizipieren und daraus konkrete Maßnahmen sowie strategische Ziele abzuleiten, die das Unternehmen nachhaltig und zukunftssicher positionieren.

Mit der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse zum Nachhaltigkeitsvorreiter.

Viele Unternehmen betrachten die neuen Gesetze zurecht als große Herausforderung. Nichtsdestotrotz haben Unternehmen zwei Möglichkeiten mit den neuen Regularien und der DWA umzugehen. Eine einfache und kurzfristig energiesparende Option ist es, die Vorgaben abzuarbeiten und anschließend theoretisch zum „Business as usual“ zurückzugehen.

Die alternative Option ist es, die DWA als Chance zu sehen, sich im Wettbewerb klar auf Nachhaltigkeit zu positionieren und ggf. sogar Vorreiter in der eigenen Industriesparte zu werden. Die Gründe hierfür sind nicht nur moralischer Natur, sondern ergeben vor allem rein wirtschaftlich gesehen Sinn. Zum einen besteht ein klarer Wunsch der KonsumentInnen nach mehr Nachhaltigkeit und Transparenz. Laut einer aktuellen Simon-Kucher Retail Studie ist für 45% der Kundschaft Nachhaltigkeit ein entscheidender Faktor bei der Händlerwahl.² Anders gesagt: Kundenpräferenzen treiben längst die Nachfrage nach Nachhaltigkeit. Unternehmen, die diese Nachfrage nicht bedienen, riskieren langfristig wertvolle Marktanteile und Kunden zu verlieren.

Zum anderen ist zu erwarten, dass Nachhaltigkeits-Regularien in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Beispielsweise haben die EU-Staaten kürzlich das europäische Lieferkettengesetz endgültig beschlossen. Mit dem Gesetz sollen Unternehmen nicht nur bei Menschenrechtsverstößen zur Rechenschaft gezogen werden, sondern auch zeigen, wie ihr Geschäftsmodell das Ziel unterstützt, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Unternehmen, die sich nicht proaktiv auf die Zukunft vorbereiten, müssen daher in den nächsten Jahren erheblichen Mehraufwand betreiben, um mit den gesetzlichen Anforderungen und den Entwicklungen der KonsumentInnen Schritt zu halten.

Mit der DWA zukunftsfähig werden

Durch die Nutzung der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse als strategisches Werkzeug, können Unternehmen nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch eine Vielzahl von Vorteilen realisieren. Diese umfassen unter anderem:

• Tiefgreifendes Verständnis für alle Stakeholdergruppen
• Ganzheitliche Bewertung durch Identifizierung finanzieller und nicht-finanzieller Aspekte
• Aufdecken von Risiken und Chancen und Etablierung eines Risikomanagements
• Integration von Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie
• Weiterentwicklung des Geschäftsmodells zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit
• Langfristige Kostensenkung und Effizienzsteigerung

Auf diese Weise ist die DWA schon jetzt ein unverzichtbarer Faktor für Unternehmen, die gesellschaftspolitische Verantwortung anstreben und wirtschaftlichen Erfolg langfristig sichern wollen. Beispielshaft lässt sich dies an ehemaligen Kunden veranschaulichen. So konnte ein Messeanbieter die Erkenntnis erlangen, dass die digitale Infrastruktur sowie der Betrieb der Gebäude und des Geländes die entscheidenden Handlungsfelder sind. Bei einem Logistikanbieter wurden wiederum der Energieverbrauch und Emissionsausstoß sowie die Kundendiversifizierung als wesentlich erachtet. In beiden Beispielen wurden im nächsten Schritt, die als wesentlich identifizierten Handlungsfelder in eine Nachhaltigkeitsstrategie überführt.

Egal, ob Unternehmen bereits von den neuen Gesetzen betroffen sind oder nicht, ist klar, dass Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird. Wer es schafft, sich jetzt klar auf Nachhaltigkeit zu positionieren und damit Kundenwünsche erfüllen kann, wird als Gewinner aus dieser Herausforderung hervorgehen.

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